KLAVIER / KLANGKUNST
Klavier und Klanginstrumente wie Glocken, Tamtam, Klangschalen, Rasseln, Winterglüüt …. erzählen von Welten, die einander gegenüberstehen, die jedoch auch Gemeinsamkeiten aufweisen. Einerseits ist da die Polarität: Das Instrument des Bildungsbürgertums, das Klavier mit seiner Musik, die ohne abendländische Bildung und Intellektualität nicht denkbar ist. Auf der andern Seite die Instrumente des Volkes, der Tiere, der Urvölker, die Instrumente auch der spirituellen Welt. Wenn man diese Instrumente alle zurückverfolgt, hebt sich die Polarität allmählich auf und die Einheit von Klang, Klangwellen, die geistige Botschaft all dessen, was klingt, taucht auf und vereint beide Instrumentenarten. Dieser Aspekt interessiert mich. Die Bearbeitung dieser Polarität wie auch deren Aufhebung in der Musik, das ist das künstlerische Thema, das mich seit jeher beschäftigt. Seit ungefähr 20 Jahren versuche ich diese beiden Welten in meinem persönlichen Leben zusammenzubringen und daraus schöpfe ich für meine musikalischen Projekte. Ich bin überzeugt, dass wir alle diese beiden Welten in uns tragen und meine Visionen gehen dahin, dies bewusst zu machen, nicht zuletzt für die Verständnisfähigkeit, des je andern, fremden Aspektes. Deshalb spiele ich auf den Glocken eine Musik, die sich nicht auf Tradition beschränkt und deshalb spiele ich auf dem Klavier sehr gern Werke, die unsere europäische Tradition auf den Kopf gestellt haben, z. Bsp. die Werke von John Cage, die sich mit der Klangmusik der Glocken in einer Weise vereinen, die die Intellektualität und auch die Tradition übersteigt und Raum schafft für neue musikalische Erfahrungen.
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